Auszug aus dem GOLD'OR No.7 vom Oktober 2024

 

Der Tages-Anzeiger ging der PR-Abteilung eines Labordiamantunternehmens namens Ammil GmbH mit Sitz im Kanton Schwyz auf den Leim. Am 17. August publizierte der TA-Redaktor Armin Müller einen Artikel mit dem Titel "Die ersten Schweizer Labordiamanten aus dem Muotatal". Wer auch nur fünf Minuten in eine Recherche investiert, sieht, dass in der Schweiz schon seit vielen Jahren Labordiamanten von diversen Unternehmen - erwähnt seien nur die Ziemer SA in Port oder Swiss Diamond Vision aus Goldach - für die Schmuckfertigung hergestellt werden. Das scheint auch die gelobte Ammil GmbH nicht gekümmert zu haben. Wer weiter auf die Webseite von Loev Jewelry geht, der Schmuckmarke dieses angeblich ersten Schweizer Labordiamantherstellers, runzelt gleich doppelt die Stirn. "Discover the world's first Swis Made Diamond Collection". Hoppla, gleich zwei Unklarheiten scheinen sich da eingeschlichen zu haben. Einerseits wird fälschlicherweise angegeben, man sei der erste Schweizer Hersteller von Diamanten dieser Art, und zweitens wird das Word Diamant irreführend ohne nähere Bezeichnung verwendet. Eine Irreführung, obwohl die Macher hinter Loev angeblich felsenfest davon überzeugt sind, dass Labordiamanten gegenüber natürlichen Diamanten deutlich im Vorteil sind. In einem Tages-Anzeiger-Artikel von 2023 gab das Unternehmen seinerzeit noch an, dass sämtliche ihrer Diamantsynthesen in den USA oder Indien gefertigt würden. Weil im aktuellen Artikel kein Wort über die Höhe des Schweizer Produktionsvoluments verloren wird, bleibt offen, wie viele Labordiamanten des im Kanton Schwyz registrierten Unternehmens tatsächlich in der Schweiz produziert werden, von Schmuck ganz zu schweigen.

 

 

Original-Artikel

Hier finden Sie einen Scan des Artikels:

Jetzt Beitrag öffnen