OBACHT KULTUR N°49 | 2024/2

Auszug aus OBACHT KULTUR (das Kulturblatt aus Appenzell Ausserrhoden)

DIAMANTEN, DIE AN DER GOLDACH WACHSEN

Die Augen von Fritz Walz strahlen wie Diamanten: Vor bald zehn Jahren hat er gemeinsam mit seiner Frau eine Herzensidee angepackt und die Swiss Diamond Vision gegründet. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Goldach, idyllisch am Flussufer und am erlebnisreichen Wasserweg gelegen, unweit vom Erdgletscher und der neuen Hängebrücke. Seither bietet der Maschineningenieur im ehemaligen Textilareal Blumenegg mit viel Erfolg und Perfektion die Herstellung von im Labor gewachsenen Diamanten an.

Bevor Fritz Walz sich auf die Produktion von Schmuckdiamanten konzentrierte, war er jahrzehntelang in der Herstellung und Verarbeitung von Diamanten für Werkzeuge und Instrumente im Industrie-, Medizin- und Optikbereich tätig.

Diese Erfahrungen und das Wissen, aber auch Experimentierlust und eine visionäre Haltung fließen nun in die Idee der «Emotionsdiamanten», wie das Firmeninhaber-Paar ihr einzigartiges Produkt nennt. Barbara Walz kreiert auf Wunsch exklusive Schmuckstücke aus den in Goldach gewachsenen Diamanten.

Für die Entstehung von «Emotionsdiamanten» bringt die Kundschaft ihre eigenen, von Geschichten und Gefühlen durchdrungenen Rosen, Golfbälle, Kinderhaare und andere persönliche Gegenstände ins Labor. Kunden aus dem Nahen Osten bevorzugen Diamanten aus Falkenfedern oder Kamelhaar. Selbstverständlich gehen Fritz und Barbara Walz auch auf exquisite Wünsche ein und stellen Diamanten aus besonderen Materialien her, wie zum Beispiel Geschäftsberichten von Bühler Uzwil, Kakaobohnen von Maestrani, Karosserieteilen des Rennfahrers Sébastien Buemi, Spielkarten aus einem Casino oder sogar aus einem bekannten Energiegetränk.

Für eines ihrer Enkelkinder wählten Fritz und Barbara Walz kürzlich Gummibärchen als Rohmaterial. So kommt es, dass in der Fondazione Prada in Venedig in der aktuellen Ausstellung «Monte di Pietà» von Christoph Büchel Diamanten von Swiss Diamond Vision Goldach mit entsprechenden Zertifizierungen zu entdecken sind.

Die gewünschte Herstellung von rund 170 Diamanten aus dem Material aller sich aktuell im Besitz des Künstlers befindenden Werke konnte Swiss Diamond Vision allerdings aus Zeitgründen nicht umsetzen. Zudem lässt sich das diverse und umfangreiche Werkmaterial nicht einfach in Kohlenstoff und über Pyrolyse in hexagonalen Graphit umwandeln. "Es braucht organisches Ausgangsmaterial, sonst lassen sich keine Diamanten herstellen", betont Fritz Walz und ergänzt vielsagend: "Auch aus Asche nicht." Nur aus Kohlenstoff können mit viel Hitze und enormem Druck Diamanten von bis zu zwölf Karat im Rohzustand entstehen.

Sowohl das Ehepaar Walz als auch die Kundschaft freut es, dass die Diamantenproduktion im Labor an der Goldach ökologisch nachhaltig, umweltverträglich, fair und transparent ist. Zudem unterscheiden sich die im Labor gewachsenen Steine kaum von natürlichen Diamanten – abgesehen vom Preis, der bis zu zwanzig Mal günstiger sein kann. Dank der Emotionen als wichtige Ingredienz sind diese Labordiamanten auch für Goldschmiede-Ateliers besonders attraktiv.

Originalartikel

Hier finden Sie die gesamte Ausgabe von OBACHT KULTUR N°49, auf Seite 31 finden Sie den Ausschnitt über die Swiss Diamond Vision.

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